Wer als Dystoniker zum Zahnarzt muss, muss doppelt bzw. dreifach leiden.
Einmal die Zahnschmerzen, dann die nicht immer schmerzfreie Behandlung und die Qual mit den unkontrollierbaren Bewegungen.
Zahnschmerzen treffen jeden einmal. Es ist uns Dystonikern aber bewusst, dass unser Schmerzempfinden schnell überreagiert. Ich meine damit, dass wir Schmerzen oft stärker wahrnehmen und diese uns stärker beeinträchtigen.
Auf die Behandlung können wir keinen Einfluss nehmen. Die wird vom Arzt bestimmt. Aber und hier kommt wieder unsere Dystonie ins Spiel. Nicht jeder Arzt ist geduldig und hört uns richtig zu, wenn wir versuchen unsere verdrehten Bewegungen zu erklären und auf die Schluck- und Luftprobleme hinweisen.
Hier hilft nur, schon rechtzeitig einen einfühlsamen Zahnarzt zu suchen, ihm unsere verzwickte Lage zu erklären und, was ganz wichtig ist!!!! selber Lösungsvorschläge zu erörtern.
Nicht immer vom Gegenüber erwarten auf uns Rücksicht zu nehmen, sondern mithelfen.
Mir ist es gelungen einen guten Arzt zu finden. Ich habe ihm erklärt, was mir Angst macht, wo ich Luftprobleme bekomme, wann ich Schluckpausen brauche, dass ich meinen Hals nicht überstrecken darf und eine besondere stütze im Nacken brauche. ich habe ihm auch erzählt, dass er auf meine übrigen überschiessenden Bewegungen der Arme und Beine nicht achten muss. Das Infomaterial der DDG war hilfreich.
Jetzt hab ich erfolgreich - schmerz - und stressfrei eine Wurzelbehandlung hinter mich gebracht.
Meine Nackenstütze hab ich selber mitgebracht.
Wegen der Schluckprobleme haben wir etwas mehr Zeit eingeplant, die wir dann gar nicht gebraucht haben.
Um die Luftprobleme, die durch das Absaugen entstehen, hat sich die Helferin sehr einfühlsam gekümmert.
Ich hab schon viele andere Zahnbehandlungen gehabt, die ganz anders verlaufen sind.